Graphisches Viertel

Das Graphische Viertel – wo die Wurzeln der Buchstadt Leipzig liegen

Einst war Leipzig die führende Buchhandelsmetropole Deutschlands, wo 99 Prozent aller Buchbestellungen abgewickelt wurden. Dabei konzentrierten sich das Verlagswesen, die Buchdruckerei und -binderei bis 1900 auf ein relativ kleines Stadtgebiet in Randlage der heutigen Leipziger Ostvorstadt zwischen Hauptbahnhof, Bayerischem und Eilenburger Bahnhof, das im Sprachgebrauch als „Graphisches Viertel“ bezeichnet wird. Im Graphischen Viertel wurde 1719 der weltweit erste Musikverlag, Breitkopf & Härtel, gegründet und haben Traditionsverlage, wie das Bibliographische Institut, der Philipp Reclam jun. Verlag oder der E. A. Seemann Verlag, ihre Wurzeln. Hinzu kamen Papierhändler, Druckmaschinenhersteller und Schriftgießereien. Als die Buchstadt 1900 ihren Zenit erreichte, waren mehr als 2.200 Unternehmen des Buch- und angegliederten Gewerbes in Leipzig ansässig, wovon fast 2.100 im Graphischen Viertel zu finden waren. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Graphische Viertel zu über 70 Prozent durch Bombardierungen und Feuersbrunst zerstört. Viele Denkmalimmobilien gingen so verloren und die, die übrig blieben, werden nun nach und nach saniert.

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Verlage, die nach der deutschen Teilung nicht in die BRD aussiedelten, wurden enteignet und sind erst nach der Wiedervereinigung wieder in privater Hand oder nach Leipzig zurückgekehrt. Mit den Verlagen begann auch der Neubau und vor allem die Sanierung der Denkmalschutz Immobilien im Graphischen Viertel, wie des Reclamgebäudes. Trotzdem ist es nicht mehr reine Herzensangelegenheit und ein Zeugnis von Durchhaltevermögen, wenn Denkmalimmobilien im Graphischen Viertel saniert werden sollen. Denn auch die Stadt hat die historische Bedeutung des Viertels erkannt und unterstützt Investitionen in Denkmalschutz Immobilien, um den Wandel und weiteren Aufschwung des Stadtviertels voranzutreiben.

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Das Graphische Viertel ist heute eine der angesagtesten Wohnadressen in Leipzig. Die Nähe zum Stadtzentrum mit einem direkten Anschluss daran ist dabei ganz entscheidend für die Bewohner der Denkmalimmobilien. Schließlich zählt das Graphische Viertel inzwischen zu den Wohngegenden, wo man für ausgewählte, großzügig geschnittene und gut ausgestattete Eigentumswohnungen in sanierten Denkmalschutz Immobilien schon deutlich tiefer in die Tasche greifen muss als in anderen Stadtteilen.